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Bevor ich heute Nachmittag nach Berlin zum Love Circus Bash düse (alle Details über die Hochzeitsmessen an diesem Wochenende in der Themenwelt), will ich euch noch die Geschichte unser beiden Hochzeitsautos erzählen. Denn sicher habt ihr euch auch schon gefragt, mit welchem Gefährt ihr am Hochzeitstag gern unterwegs sein wollt. Und wie man das Auto richtig schön in das eigene Hochzeitskonzept einbindet.

2013-08-13-SuD-Wed_210_620Los geht’s mit unserer standesamtlichen Trauung: Diesen Tag haben wir ganz bewusst nur mit unseren beiden Trauzeugen, unserer Fotografin Paola – und unserem VW-Bus verbracht. „Spencer“ tuckert mit uns normalerweise im Sommer Richtung Südfrankreich oder für ein langes Wochenende an die Ostsee. Und er war live dabei, als mir Herr Richtig im Urlaub diese ganz besondere Frage stellte. Also klar, dass wir mit unserem Bulli zum Standesamt und wieder zurück gefahren sind, und danach noch spontan ein kleines Fotoshooting auf seinem Dach gemacht haben.

VW-Bullis sind bei uns quasi Familientradition und an meiner Begeisterung für VW-Oldtimer jeglicher Art ist eigentlich mein großer Bruder „schuld“ – äh, und ich plaudere hier mal wieder Privatkram aus, huch! Egal! Seid ja nur ihr, nech? Denn das war so: Als mein Bruderherz mir zum 18. Geburtstag einfach mal so einen klapprigen Käfer vor die Tür stellte, um dann die nächsten sieben Jahre tapfer für sein kleines Schwesterlein daran herumzuschrauben, da war es um mich geschehen. Auf dem Uniparkplatz hörten und sahen mich alle schon vom Weiten (gelber Käfer!) und seit ich ihn schweren Herzens in der Großstadt aufgegeben habe, muss ich immer sofort lächeln, wenn ein VW-Käfer an mir vorbeituckert. Dieses „pröt-pröt“ – ich liebe es!

SuD-web-215Also war sofort klar: Mein Bruder, sein schicker Käfer – das muss zur Hochzeit sein! Aber: Es gab bei uns eigentlich gar keinen Weg, den wir zurück legen mussten, denn Hotel, Trauung und Feier waren auf ein und dem selben Hof. Mit Erlaubnis durften wir dann eine große Runde über das Kopfsteinpflaster fahren und ordentlich hupen. Perfekt!

Unsere Gäste wollten sich dies kleine Ausfahrt natürlich nicht entgehen lassen und so entschieden wir spontan, dass sie uns in Empfang nehmen und dann hineingehen würden. Ausgestiegen bin ich dann erst danach und habe mit meinem Papa – furchtbar aufgeregt! Wir beide! – draußen gewartet, bis die Musik anfing zu spielen.

SuD-web-220Käfer „Anna“ hat dann den Rest der Feier dekorativ in der Nähe der Terrasse geparkt – und durfte natürlich auch auf unseren Paarfotos nicht fehlen:

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Und hier meine Tipps zum Thema Hochzeitsauto:

  1. Gibt es ein mobiles Gefährt, das stark mit euch verbunden ist? Es muss gar nicht immer ein Auto sein. Natürlich könnt ihr auch zur Trauung radeln. Mit einem gemieteten, öffentlichen Bus, in dem ihr euch kennengelernt habt, fahren. Im englischen Taxi vorfahren. Historischer Postbus. Hafenfähre. Mit dem Traktor ankommen. Oder auf dem eigenen Pferd. Geht alles! Und da habe ich ab Montag noch so einige Hochzeiten und tolle Fahrmöglichkeiten als Inspiration für euch.
  2. Oldtimer sind immer etwas besonderes. Vielleicht ist es dieser Charme vergangener Tage und ein Hauch von Nostalgie, die Oldtimer als Hochzeitsauto so besonders machen. Wo neue Autos schnell zu protzig wirken, kann man mit einem historischen Modell stilvoll und schick überzeugen. Egal, ob bei Schlosshochzeit, Scheunenfeier oder Stadthochzeit.
  3. Bei Familie und Freunden fragen! Bei Onkel Herbert steht seit Jahren das historische BMW-Coupé in der Garage? Dann fragt doch, ob er euch darin zur Hochzeit fahren würde. Aber Vorsicht: Der Freund vom Freund der Schwester der Arbeitskollegin wird euch sicherlich nicht seinen wertvollen Oldtimer zur Verfügung stellen. Gerade Oldtimer sind mit so viel Liebe, Herzblut und Geld restauriert worden, die verleiht man nicht an flüchtige oder alte Bekannte.
  4. Beim Profi leihen! Es gibt deutschlandweit zahlreiche Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben Hochzeitsautos zu verleihen. Einfach im Internet in eurer Region suchen. Auch hier ist es durchaus normal, dass der Besitzer das eigene Auto für euch fährt.
  5. Denkt an die Lüftung. Kleiner Tipp: Bei langen Fahrten in einem Oldtimer kann es an heißen Sommertagen schon ordentlich warm werden – damals gab es natürlich noch keine Klimaanlagen. Tragbare, batteriegetriebene Ventilatoren sind da ganz praktisch… und natürlich auch ein bisschen was zu trinken.
  6. Paarfotos nicht vergessen! Wenn ihr euch für ein besonderes Hochzeitstransportmittel entschieden habt, solltet ihr dies auch fotografisch festhalten.
  7. Autoschmuck und „Wedding Cans“: Lange waren Blumendeko, Autoschleifchen und Klapperdosen als kitschig verschrieen, heute erleben sie ein cooles Revival. Statt roter Rosen und weißem Tüll schmückt man das Auto heute mit frischem Grün und passenden Hochzeitswimpeln aus Jute oder im Farbschema seiner Wahl. Und ganz kreative Freunde mischen unter die liebevoll verzierten Klapperdosen auch noch ein paar farbige Pom Poms, die während der Fahrt hinter dem Auto herwehen.

So, ich fahre dann mal nach Berlin!

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

Bilder: Pink Pixel Photography, Katja Heil Fotografie