Heute mit der Folge: „Liebes DIY, auf ein Wort!“
Vielleicht liegt es daran, dass ich gerade das Buch „A Practical Wedding: Creative Ideas for Planning a Beautiful, Affordable, and Meaningful Celebration“ von der amerikanischen Hochzeitsbloggerin Meg gelesen habe (das erdet sehr!). Ich hinterfrage gerade viel von meinen Hochzeitsplänen. Also beim Thema DIY – natürlich nicht beim Herrn Richtig! Der wird schön geheiratet! Aber hallo!
Aber das DIY. Dieses Do-it-yourself. Als Blogger und bastelaffiner Mensch bin ich natürlich bei allen DIY-Aktionen und Ideen sofort zu haben. Und was man heute nicht überall über DIY liest: Selbstgemacht hier, DIY da. DIY, das neue must-have auf jeder Hochzeit. Überall DIY auf Bildern. Überall DIY-Anleitungen (jajaaaa, hier ja auch). Und sofort die Frage: „Und – was machst Du alles selbst?“
Ich habe da eine zweiseitige Liste, eng beschrieben. Alles DIY-Ideen! (Ich traue mich schon gar nicht mehr mein Pinterest aufzumachen – schwupps, gleich wieder zehn Ideen mehr!) Aber das „Problem“ an DIY-Ideen ist ja gerade das DIY. Also das selberMACHEN.
Denn erstens wird dieses „Machen“ meistens im ersten Versuch doch nicht so, wie man es sich vorstellt. (Oder sah euer erster PomPom nach dem Aufplustern tatsächlich gut aus?! Also wenn, herzlichen Glückwunsch, Du bist eine PomPom-Fee!) Was für ein riesiges „Nerven-liegen-nach-dem-dritten-Fehlversuch-blank“-Potential! Und lasst euch bloß nicht von den vielen Bildern von perfekten DIY-Accessoires verunsichern – denkt immer daran: Bevor das Bild entstanden ist, hat ein DIY-begabter Mensch verschiedene Prototypen entwickelt, das perfekte Ergebnis dann optimal gestylt und anschließend selbst oder von einem Profi fotografieren lassen.
Und zweitens, es dauert! Da braucht man entweder einen ganz langen Vorlauf oder viele viele helfende Hände. Oder aber einfach ein offenes Wort:
Herr Richtig: „Du willst siebzig Streichholzschachteln selbst bekleben und bestücken? Bist Du eigentlich irre?!“
Lieschen: „Ähäääm…“
Man muss nicht PomPoms und Pinnwheels und Wimpel und alle Namens- und Tischkärtchen und Goodiebags und CarePakete und Buttons und Luftfächer und noch mehr selber machen.
(Kann man. Muss man aber nicht.)
Manchmal reicht auch einfach EIN DIY, schön überschaubar. Oder auch keins – es gibt ja keinen DIY-Zwang. Eine Hochzeit wird nicht einzigartig, weil so viele DIY-Elemente vorhanden sind. Eine Hochzeit wird einzigartig durch die Menschen, die dort heiraten und durch ihre persönlichen Details. Und klar, diese Details dürfen gerne selbstgemacht sein. Wer aber beim Gedanken an Schere und Papier ganz schnell Kopfschmerzen bekommt: lasst es einfach sein! Oder fragt eine handwerklich begabte und begeisterte Freundin. Die hilft dann gerne!
Und drittens: Dienstleister und Onlineshops, die sich auf DIY-Accessoires spezialisiert haben, sind super! Rechnet einfach mal aus, wie viel Zeit ihr in eine DIY-Idee investieren müsstet (inklusive Einkauf, Vorbereitung, Umsetzung, Aufbau etc.) und überlegt dann, wie ihr die Zeit mit eurem Bräutigam nutzen könntet. Statt 70 beklebte Streichholzschachteln lieber entspannt einen Ausflug an die Elbe machen? Naaaaa?
Und denkt auch immer daran: Es klingt hart, aber die meisten eurer Gäste werden die zahlreichen liebevoll gebastelten Details wahrscheinlich nur im Vorbeigehen bemerken. Oder vielleicht auch gar nicht verstehen. (Ich erinnere mich da an 30 handgeklöppelte Pakete mit gepimpten Pustefix und Freudentränentaschentüchern, die ich vor Jahren zu einer Hochzeit mitgebracht habe – und keiner hat’s geschnallt oder verwendet. Naja, zwei.)
Und deshalb gilt beim Thema Hochzeitsdeko-DIY jetzt bei mir das Motto „Think basic“ und eine Dreiteilung:
1. Die DIY-Ideen, die einfach sein müssen, mache ich selbst. Die Papeterie und die Tischdeko ist mir sehr wichtig, also investiere ich gerne meine freie Zeit dafür.
2. Für schöne DIY-Ideen, die mich zu viel Zeit kosten würden, recherchiere ich Kosten und bestelle ggf. online. Zum Beispiel PomPoms, Wabenbälle und Faltrosetten – die alle selbst zu machen bekomme ich zeitlich momentan einfach nicht unter und bei den Profis sieht es einfach besser aus. Manchmal müssen es auch nicht 50 sondern nur 5 Pom Pom sein. Klick, bestellt!
3. DIY-Idee, die ich schon zu oft gesehen habe und keine „must have“ sind, kommen auf die B-Liste. Also das sind alle Schnickschnack-Ideen, die nicht unmittelbar etwas mit den wesentlichen Hochzeitselementen (wie Einladung, Programm, Menükarte etc.) zu tun haben. Wenn noch Zeit und Budget vorhanden ist, werden die umgesetzt – oder einfach nicht.
Also Mädels, nicht in DIY-Stress verfallen!
Lieschen: „Aber ich muss doch noch….“
Herr Richtig: „Nein, das ist Schnickschnack!“
Nur so viel machen, wie ihr wollt und zeitlich schafft. Lieber ein wundervolles DIY-Element oder auch einfach nix machen und alles einkaufen. Geht auch!
In diesem Sinne fröhliches Basteln!
Liebe Grüße vom Lieschen
Wir haben herzhaft gelacht und geben mal prompt unseren Senf dazu ab:
http://love-circus.de/diy-wahnsinn/
Ergänzung: bei der Standesamtichen hat man allerdings auch den Vorteil das die Menge der herzustellenden DIY´s natürlich viel kleiner ist :-)
*Lach* ja, ja so ist das….. :-))) Wir haben grad unsere Standesamtliche hinter uns, 3 Monate hab ich an unserem Sweet-Table gebastelt und die drei Wochen vor der Hochzeit…… Ausnahmezustand….von 6 in der Früh bis zum tot ins Bett fallen (neben dem Job natürlich) an irgendwelchen Basteleien und Kochereien und Backerein und Grafikdesignereien gearbeitet….ohhhhmmmmm…..und ja Pinterest ist tödlich und zu viel Ideen haben ist auch nicht besser als zu wenige…und trotzdem muss ich aber gleichzeitig dann wiederum sagen: ich persönlich, auch wenn der prozentuelle Anteil von „wie schön war der Tag“ nicht an den DIY´s festzumachen ist sondern an all den menschlichen Seiten des Tages, ich persönlich fand es schon auch durch genau diese persönlichen Dekos und Ideen auch besonders schön, mir hats viel gegeben, meinem Mann dann im Endeffekt an dem Tag auch obwohl er mich vorher sicher auch nicht immer ganz verstehen konnte ;-))) und es gibt die einen Gäste die es toll finden und die anderen die es nicht sehen, das stimmt….vermutlich macht mans in erster Linie aber irgendwie ohnehin für sich selbst wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist…… ;-)
Und eins muss ich auch noch sagen – unser Sweet Table ziert übrigens nach 2 Wochen immer noch unser Wohnzimmer, wenn auch nicht mehr gefüllt, weil mein Mann nicht erlaubt das ich ihn abbaue ;-))) – ich freu mich das die „richtige Hochzeit“ erst kommt und ich noch gaaaanz viel Ideen umsetzten kann –> irgendwie bin ich jetzt in einen „DIY-Modus“ verfallen :-)))
Wahnsinn, einen ganzen Candytable, Respekt! :-) Alles Liebe für eure richtige Hochzeit!
Liebe Grüße vom Lieschen
Danke, Euch auch! <3
Daaaaanke!! Das Ding ist ja, dass mit Pinterest und Co, die Hochzeiten anfangen einander total zu ähneln. Und all die DIY Ideen sind inzwischen schon so oft kopiert, dass nix mehr individuel aussieht. Ein Hochzeit in USA sieht aus wie eine in Deutschland, wie eine in New Zealand, wie eine in Dänemark .Vielleicht unterscheiden sie sich grad noch bei dem, was es zu essen gibt, aber eine CandyBar mit cupcakes ist auf jeden Fall dabei…
Ich lasse mit Absicht manche Dinge weg, die mich am Anfang begeisterten, die ich aber einfach zu oft auf Blogs und Pinterest gesehen habe…
Noch 40 Tage, dann werd ich sehen, was ich davon hab… Euch allen eine schöne und vor allem entspannte Planung!
Liebe Vikingerbraut, das ist eine richtig gute Einstellung! Inspiration, aber genau so viel, dass mein seiner eigenen Linie treu bleibt! Ich bin gespannt auf Deine Ideen!
Liebe Grüße vom Lieschen
Sehr beruhigend, liebes Lieschen! Jetzt sinds noch knapp 1,2 Wochen und dann ist der Tag da. Und soooo viel selbst gemacht habe ich dann doch nicht. Man nimmt sich einfach immer zu viel vor…
Liebe Julie, dann alles Liebe für eure Hochzeit – und hoffentlich viel Sonnenschein!
Liebe Grüße vom Lieschen
Richtig guter Post :) Die Tischdeko mache ich auch auf jeden Fall selbst mit meiner Mama und das Gestgeschenk: Kleine Marmeladen mache ich auch mit meiner Mama :D
LG Lary ♥
Schöner Artikel :) Deine Dreiteilung find ich super! Ich hab mich auch von ein paar Ideen weit vor der Hochzeit verabschiedet (Wimpelketten und bunte Stoffserviertten für jeden Gast nähen) und bin froh drüber. So hatte ich genug Zeit für die anderen Ideen und hab alles ganz entspannt fertig bekommen! Und auch ohne Wimpelketten sah alles dank Lichterketten (geliehen) und Lampions (gekauft) ganz toll aus!
Liebe Grüsse
Genau diesen Post brauchte ich gerade (knapp 2 Monate vor der Hochzeit). Du sprichst mir direkt aus dem Herzen (und Herr Richtig meinem Mann!)
Genau, liebe Anna, bloß nicht verrückt machen lassen!
Liebe Grüße vom Lieschen
Hallo Lieschen,
ich finde deinen Artikel sehr gut, du sprichst mir aus der Seele. Ich selbst bin zwar vom Thema Hochzeit nicht betroffen, bekomme es aber in meinem Umfeld mit. DIY schön und gut, aber man muss sich doch nicht den Stress machen. Ich hätte da auch viel zu wenig Ausdauer beim basteln. Man sollte sich viel mehr darauf konzentrieren einen schönen Tag zu haben, den Gästen fällt das meist doch eh nicht auf, was alles selbst gemacht ist geschweigedenn sehen sie die investierte Zeit.
Viele Grüße
Nanni
Liebes Lieschen,
wie Recht du hast! Ich habe es an unserer Hochzeit schon vermieden, Einladungen und Menükarten etc. zu basteln. Lediglich die Kirchenhefte habe ich selbst gedruckt und zusammengefaltet, die Tischkärtchen mit meiner Trauzeugin beschriftet und Erste-Hilf-Körbchen bestückt. Also nicht wirklich etwas gebastelt. Ich finde die Sachen immer toll, habe aber meist zu wenig Durchhaltevermögen so viel Versuche zu machen, bis es dann so aussieht, wie ich es mir vorstelle. Ich würde ja gerne – schließlich sieht das alles immer so toll aus. Aber ich besinne mich dann darauf, was ich wirklich kann uns gestalte etwas am Computer :)
Schließlich galt auch (besonders) an unserer Hochzeit: SCHISCHIVERBOT!
Herzlichst Juliane
Recht haste!!! Ich erinnere mich auch noch deutlich an liebevoll mit Schleifchen und Anhängern versehene Dinge, selbst angemalte Tischschilder und dergleichen mehr. Und wer hat’s bemerkt? Außer mir niemand. Also, nicht viele. Mich hat das im Nachhinein doppelt frustriert – die wahnsinnig viele Arbeit, die ich da hineingesteckt habe, gibt mir halt niemand zurück. Ohne Frage, DIY macht Spaß, wenn’s funktioniert, und das Ergebnis zu sehen hat mich gefreut. Aber auch der Spaß an DIY-Projekten, die funktionieren, ist leider endlich. Nach dem 50. Marmeladenglas hatte ich einfach keine Lust mehr… ;-)
Für die nächste große Party bestelle ich. Punkt. :-D
Hallo liebes Lieschen,
ich kenne deinen momentanen Zustand nur zu gut! Bei mir war es genauso: Zwei bzw. drei Monate vor der Hochzeit hab ich alles in Frage gestellt. Sollen es wirklich diese Farben sein, wären die Farben x,y,z nicht viel besser. Und dann Pinterest: Schlimm! Ich hatte auch ellenlange DIY- und absolut TO-DO-Listen,die mich zum Verzweifeln gebracht haben. Ich habe auch irgendwann entschieden, nur die absolut machbaren und allerwichtigsten Ideen umzusetzen: Tischdeko, Pompoms (meine sahen übrigens auch nicht so aus wie die tollen Prototypen-Bilder), Candy Bar.
Und ich finde, dass man manche Sachen auch gar nicht planen kann, da kommt man eventuell erst beim Schmücken drauf: Eine schöne Idee war zum Beispiel eine Herzgirlande, die mit unseren Verlobungsfotos bestückt wurde.
Die übrigen Fotos (vom ersten gemeinsamen Tag, dem ersten gemeinsamen Abend mit der Familie, der ersten Wohnung etc.) wurden dann wild auf dem Deckel eines Weinfasses platziert (so hatte dieses Fass auch noch eine Funktion) und die Gäste konnten sich durch die Fotos „wühlen“, was ein echtes Highlight wurde, aber NULL KOMMA NULL geplant war.
Ich denke du weißt, was ich meine ;)
Ich bin ganz überzeugt, dass du das alles ganz super machen wirst und du eine wunderhübsche Braut sein wirst.
Ich drücke dir die Daumen für die weitere Hochzeitsvorbereitung,
deine Kaddi
Danke, liebe Kaddi! :-)
Liebe Grüße vom Lieschen
Liebes Lieschen,
du hast ja so Recht!! Bei mir sind es noch etwas mehr als drei Monate und ich kriege noch nicht so wirklich die Struktur in die Dinge, die ich nun wirklich selber machen oder kaufen möchte. Vielleicht sollte man auch einfach doch noch mal das eine oder andere kritisch überdenken?? Ich hoffe auf entscheidungsfreudige Tage!
Viele Grüße,
Kacha
Der Artikel ist echt Balsam. Nachdem meine Hochzeit jetzt fast 2 Wochen hinter mir liegt, kann ich auch ganz entspannt mitlesen.
Bei mir war es so, dass ich Monate vorher (dank Pinterest & Co.) mehr gestresst war, als die Wochen vorher. Mein Mann mit seiner Seelenruhe hat mir erstmal gezeigt, dass meine ganzen gesammelten DIY-Ideen zwar toll, aber eh viel zu viel sind. Macht man zu viel, wirkt das einzelne überhaupt nicht mehr. Außerdem muss man sich bei vielen Sachen auch mal die Frage stellen: passt das eigentlich zu mir?!
Wir haben uns dann zusammengesetzt und einfach drei/vier Sachen rausgesucht, die wir wirklich als wichtig empfinden und beiden gefallen. Wir haben viel mit Tafelfarbe gearbeitet, daher konnten auch viele Dinge in einem Schwung erledigt werden: Tischordnung (Tafelfarbe auf Holz), Tischschilder (Tafelfarbe in weißen Bilderrahmen), Hochzeitsbilder aller Verwandten bis Urgroßeltern in die gleichen weißen Bilderrahmen, Ringkästchen und für jeden ein Tütchen mit einem kleinen Brief, warum er jeweils ein besonderer Mensch für uns ist. Dann ein paar kleine Vasen von der Floristin mit Frühlingswiesenblumen bestückt, Jute-Tischläufer dazu und zack, alles sieht nach selbstgemacht aus, ohne zuuuu viel Stress zu haben. Und alle waren total aus dem Häuschen!
Die Zeit vorher zu genießen hat für mich genauso zur Hochzeit gehört und war durch das relaxte mindestens genauso besonders und wichtig.
In diesem Sinne, ganz liebe Grüße Nina