Seite wählen

hausLadies, wer mir bei Instagram folgt (könnt ihr neuerdings auch hier auf der Startseite unten sehen), hat neben den vielen bunten Hochzeitsbildern sicher schon öfters meinen weißen Schreibtisch gesehen. Und eine Menge Bauschutt. Jup, genau: Wir renovieren. Ach was, wir kernsanieren! Und dazu erzähl‘ ich euch heute mal ein bisschen. Ihr seid doch bestimmt neugierig, oder?

Fangen wir von vorne an. Nach unserer Hochzeit im August 2013 hatten wir erst mal keine Lust mehr auf mehr Organisieren und Trubel. Haus? Später! Kinder? Viel späääter! Hund? Irgendwann mal! Flitterwochen und Chillen? Yes, please! Okay okay, nach einem halben Jahr war unsere Relaxphase dann auch wieder so langsam rum, die hellrosa Wölckchen des Frisch-Verheiratet-Seins wurden auch wieder ein bisschen blauer und ein neuen Projekt stand an: House hunting!

Und ich sage euch, in Hamburg und seinem schönen Umland ist das wirklich eine Jagd! Ihr fandet schon die Suche nach einer Mietwohnung in Hamburg schwierig? Und ihr denkt, Hochzeiten wären teuer? Well, welcome to the next level! Während meine Mutter also Album um Album mit unseren Hochzeitsbildern füllte (Danke, Mama!), surften wir nicht mehr wie vorher auf Pinterest nach Hochzeitsdeko sondern auf einmal auf Immobilienseiten nach Häusern. Bleiben wir in der Stadt? Oder ziehen wir raus? Das erinnerte mich stark an diese aufregende erste Hochzeitsplanungsphase, in der man sich für eine Location entscheiden muss, die so viel Einfluss auf den Hochzeitstag und seine Atmosphäre haben wird. Samstage im Auto, auf der Suche nach dem perfekten Spot? Oh ja, macht man bei der Haussuche dann auch gerne wieder. Nur, dass man statt „Darf man abends lange feiern?“ eher ein „Ist es hier morgens auch schön leise?“ im Kopf hat. Und statt „Kommen hier die Gäste nach der Party auch alle wieder gut nach Hause?“ dann ein „Wo ist denn hier die nächste Bahn-Anbindung zum Hauptbahnhof?“

Und so fuhren wir Samstag um Samstag durch die Gegend („Platz Platz wir brauchen Platz“), fanden ein Haus am Wald, verbrachten fast ein halbes Jahr mit zahlreichen Terminen, mit Verhandlungen und Fragen – um kurz vorm Ende doch noch überboten zu werden. Ich sag ja, es ist eine Jagd – wer da die bessere (Geld-)Büchse hat, schießt das Haus. Ich glaube, dass ist so ein Gefühl, als würde der wichtigste Dienstleister zwei Wochen vor der Hochzeit wegen schwerer Krankheit absagen. Schrecklich!

Es folgte eine Menge Mist. Sowohl in Sachen Bruchbuden und Alptraumhäusern als auch im normalen Leben. Aber nach einer kleinen Trübsalphase war doch wieder ein schnuckeliges Häuschen – in der Nähe des Waldes – gefunden. Und inzwischen waren wir Hausprofis! Wie bei der Locationssuche für die Hochzeit: Passt? Sieht gut aus? Sofort einen Besichtigungstermin machen! Interesse bekunden und gleich reservieren. Bingo! Diesmal waren wir nach einem halben Jahr tatsächlich: Eigentümer! Wohaaaaaaa. So schlecht wie beim Unterschreiben der tausend Bankdokumente war mir nur ein einziges Mal vorher, nämlich beim Standesamt, als ich das erste Mal meinen neuen Namen aufs Papier krakeln durfte.

Und – ha – nun haben wir den Salat: Statt „Zwangsbasteln“ mit der Hochzeitspapeterie (einige erinnern sich vielleicht) heißt es seit Januar Zwangsabbruch – oder in anderen Worten: Herr Richtig beschäftigt sich aktuell nicht mehr mit Scheren und Stanzen, um Herzchen und Hochzeitsgedöns mit mir zu produzieren, sondern mit den richtig großen Hammern und Schlagbohrern. Und ich glaube, das macht ihm tatsächlich mehr Spaß!

Nun ja, ich würde ja zu gerne lieber Einladungskarten zusammentüdeln anstatt sechs Schichten Tapete in 3cm-Schnipseln von der Wand zu kratzen oder Plastikplatten von Decken zu holen. Aber egal, dafür sitze ich hoffentlich ab Juli in einem frisch renovierten Arbeitszimmer mit ganz viel Platz für meine Hochzeitsinspirationen, Moodboards, Bücher, Magazine und alles andere schöne aus der Hochzeitswelt – juhuuuu! Und falls es hier manchmal ein bisschen ruhiger ist, na dann stehe ich wahrscheinlich gerade mal wieder auf der Leiter und schimpfe mit einem breiten Grinsen im Gesicht wie ein kleiner Rohrspatz über den ganzen Staub oder lasse mich gerade nach einem Renovierungstag einfach aufs Sofa plumpsen.

Aber hey, bald ist Ostern! Da machen wir frei und ich hab‘ auch für euch eine ganz goldige Überraschung im Nest liegen! Mehr wird noch nicht verraten ;-)

Liebe Grüße vom Lieschen

Merken