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Heute bekommt ihr mit freundlicher Unterstützung der Sanierungshelden-Kampagne der Deutschen Energie-Agentur ein neues Hütten-Update zu lesen – und ihr ahnt es sicherlich: Stand der Dinge, Augenringe! Denn wie bei allen guten Heldengeschichten, muss man erst ein gefährliches Abenteuer bestehen, bevor man gereift und mit Erfolg das Happy End erreicht. Unser Abenteuer der letzten Wochen: die Dachsanierung und die böse Schneeschmelze, die sich mit stundenlangem Regen verbündet hatte.

sanierungshelden-winterAber von vorn. Als wir uns vor einem Jahr dazu entschieden, ein Haus von 1963 zu kaufen, stand sofort fest, dass wir die Hütte nur mit und nach einer energetischen Sanierung bewohnen können. Wichtigster Punkt war dabei die alte Ölheizung zu ersetzen. Und als hätte sie es geahnt, starb sie mit einem letzten ölschlürfenden Aufbäumen zwischen Weihnachten und Neujahr 2015. Was folgte waren Sanierungsarbeiten bei Minusgraden, ich sag euch, mir ist seitdem immer noch kalt (trotz neuer Heizung!). Klar war auch, dass wir neben sämtlichen alten Fenster, Türen und der Haustür auch das Dach austauschen und erneuern würden – da zog es teilweise wie Hechtsuppe rein! Später kamen in der Planung auch noch neue Decken und ein neuer Boden im Dachgeschoss hinzu. Und unser rosiger Zukunftplan sieht auch noch eine energetische Erneuerung der Außenfassade vor, aber hey, wir stecken ja gerade erst in Bauphase 2…

Es gibt ab und zu Situation in meinem Leben, in denen ich jammernd resignieren könnte oder aber mit einem „Schlimmer geht’s immer!“ das Beste daraus mache, mich kurz kaputt lache und motiviert nach vorne blicke. Saniert man ein Haus, lässt sich auch noch ein „Wir nehmen einfach mal alles mit“ hinzufügen (>>bitte fügen Sie hier ein leicht hysterisches Lachen ein<<). Als Büromensch (mit handwerklicher Vorbildung) und Schreibtischtäterin (mit Buchstabenenthusiasmus) tappten wir trotz großartiger Unterstützung unseres Architektinnen-Teams und richtig klasse Handwerkern einfach mal in alle möglichen kleinen und großen, selbstverursachten Bau-Überraschungen.

sanierungshelden-wohnzimmerMein Lieblingsbeispiel: Wenn man im Küchen- und Wohnzimmerbereich in die Fußbodenlöcher der neu verlegten Heizungs- und Wasserohre Füllmasse gießt – und diese einfach mal, schwups, in den Keller durchläuft. Ähm ja, wer konnte denn ahnen, dass sie sooo flüssig ist? Der Mann auf einmal wild gestikulierend rumschreit, man in den Keller rennt, hektisch nach Tüchern sucht, merkt, dass man doch einen Spachtel braucht und dann den restlichen Nachmittag damit verbringt, Füllmasse von Fliesen und der Wand abzukratzen. Schön! Nicht. Und für alle, die sich fragen: Jup, man sollte einfach vorher mit Schaum die Löcher zusprühen und danach die Füllmasse draufgießen. Wisster bescheid, nech?

Und dann vor zwei Wochen: der Schnee! Warum denn bitteschön schneit es in NORDdeutschland ausgerechnet im November? Normalerweise bejubele ich hier oben ja jedes weiße Flöckchen, aber in diesem Fall schauten wir am Morgen schockiert aus dem Schlafzimmerfenster, erblickten 10 cm Neuschnee im Garten und konferierten dann erst einmal mit unseren Handwerkern. Die waren natürlich bestens vorbereitet und hatten nach der Demontage der alten Dachpfannen bereits die neue, wasserfeste Isolierung aufgebracht. Das Dach war also geschlossen, aber nicht gegen DIESE Wassermassen geschützt. Aber ich greife vor! Während der nächsten zwei Schneetage arbeiteten die Zimmerer an unserem Garderobenanbau – die alte Haustür soll auch gegen eine schick-isolierte neue Variante ausgetauscht werden – und wir harrten der Dinge. Der Schnee schmolz und es regnete. Und regnete. Und regnete. Und als mein Herr Richtig – an unserem Jahrestag – von der Arbeit kam und sich im Schlafzimmer umziehen wollte, entdeckte er: eine 50 cm lange Wasserblase – hinter der Tapete!

Wo wir gerade bei Tapeten sind – hatte ich schon erzählt, dass wir jetzt auch schicke Dehnungsrisse in den frisch verputzten, tapezierten und gestrichenen Decken haben? (Ich sagte ja: Wir nehmen alles mit!) Man könnte meinen, wir hätten einen Neubau. Auf Instagram gab es ja im Frühjahr den ein und anderen Schutthaufen zu sehen. Diese entstanden, weil wir  – immer die bessere Isolierung und Wärmedämmung im Blick – auch alle alten mit Stroh gefüllten Decken im Erdgeschoss rausgekloppt haben. Hier mal das komplette Bild:

sanierungshelden-decke-2Danach wurden die Hohlräume in der Holzdecke vom Profi mit Dämmung gefüllt, mit zementgebundenen Platten dann wieder geschlossen, alles verputzt und dann von uns gestrichen.

Leider hatten die Hauserbauer in den Sechzigern nicht ganz sooo hohe Standards bei der Wärmedämmung wie wir – als wir nun im nächsten Schritt der Sanierung auch von oben den Boden herausgerissen haben, entdeckten wir im Oktober ein Potpourri an Material: lose hereingelegte, alte Glaswolle, alte Zeitungen, Strohmatten (again!!!) und Sand. Jeweils in den Hausecken lagen ca. 150 Kilo Sand. Und als mein Superduperhelferpapa dann die eine Abseite gänzlich vom Sand befreit hatte, da machten alle Balken einmal einen kleinen Stretch und – zack – da waren sie, die Dehnungsrisse. (Wo steht noch mal die Acrylmasse und die weiße Farbe? Ach ja, im Keller, neben den Füllmassespritzern…hehe)

Aber zurück zum Dach! Hier ein kleiner Einblick, was wir dort oben alles rausgerockt haben:

sanierungshelden-dachboden-rechts-1…Tapeten runter… danach die Verkleidung raus…

sanierungshelden-dachboden-rechts…jede einzelne Bodenplatte runter und das Füllmaterial raus…

sanierungshelden-dachboden-rechts-2

sanierungshelden-dachboden-recht-3…und anschließend die Übergabe an die Profis:

sanierungshelden-dachboden-rechts-4

sanierungshelden-dachboden-4Und was war nun mit dem Schnee? Ganz einfach: Am Übergang zwischen Dach und neuem Anbau war eine Plane vom Wind verweht worden und die Wassermassen hatten sich einen Weg an der Wand entlang gesucht und waren munter runtergelaufen. Dank einigen alten Handtüchern war das Leck schnell gestopft (da hinten links), die Tapete schnell aufgeschnitten, vom Wasser befreit und getrocknet. Okay, streichen müssen wir im Schlafzimmer nun auch noch mal.

sanierungshelden-dach

sanierungshelden-gaube-3Ansonsten ist inzwischen auf dem Dach alles schick eingedeckt, die neuen Dachfenster sind drin, der Schornstein erneuert, die Gaube für das große Bad ist bereits verkleidet und die Außenverkleidung der Südfassade mit Holz läuft. Der Anbau wird voraussichtlich nächste Woche fertig und wenn wir Glück haben, feiern wir Weihnachten mit einer neuen Haustür. Nach fünf Wochen mit Handwerkern machen wir auch erst mal wieder eine kleine Winterpause, die neue Garderobe im an- und umgebauten Hauseingang wird dann im Februar fertig sein. Danach werden wir dann Schritt für Schritt die Außenfassade weiter neu dämmen und oben das Dachgeschoss mit Schlafzimmer, Ankleide, Masterbad und Gästezimmer ausbauen.

Und wenn ihr jetzt fragt: „Warum macht ihr das denn bloß?“ Klar, alles abzureißen und neu zu bauen, wäre sicherlich einfacher gewesen. Aber da schließe ich mich den Sanierungshelden der dena an, die wie Familie Wetterich sagen: „Einfach machen!“ Denn es lohnt sich so sehr. Wenn man nach dem ganzen Rausreißen die ersten neuen Veränderungen sieht, sich das Haus nach und nach wieder zusammen setzt, alles neu und gut aussieht, alles muckelig warm ist, dann sind die zig 1.000-Stunden Eigenleistung einfach vergessen. Naja, der müde Gesichtsausdruck bleibt vielleicht noch eine Weile… aber wenn ich nächsten Sommer mit einem Kaltgetränk im Garten sitze und auf das schicke neue Dach und die neu isolierte Holzfassade blicke, dann werde ich mir einen Keks freuen. Ganz sicher!

Und worauf ich mich auch freue: Euch in der Rubrik #lieschenskleinehuette nach und nach vom weiteren Bau- und Einrichtungsfortschritt zu berichten. Juhu!

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

Bilder: privat. In Kooperation mit blogfoster.

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