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Manchmal sind Junggeselinnenabschiede so überraschend wie Brauseherzen in einer Kaffeetasse! Sprich: Im besten Fall wird die nichtsahnende Braut an einem sorgfältig geheim gehaltenen Tag von ihren Freundinnen abgeholt und mit schönen Aktionen den Tag über erfreut.

Erfreut – nicht erschreckt, ganz wichtig! Alle geplanten Aktionen, Spiele und kleinen Neckereien sollten trotzdem immer zur Braut, ihren Vorstellungen und Vorlieben passen. Aber halt, wie organisiert man das eigentlich am besten? Lieschen hat einige praktische Tipps für euch im Gepäck:

Die Organisatorin:

  • Normalerweise betraut die Braut ihre Trauzeugin mit der Organisation des Junggesellinnenabschieds.
  • Wenn der Bruder oder beste Freund der Braut als Trauzeuge fungiert, dann übernimmt auch mal ein Mann die Orga der Mädelsrunde.
  • Im Idealfall stehen der Trauzeugin noch ein bis zwei weitere enge Freundinnen im „Kernteam“ bei der Planung zur Seite. Das entspannt nicht nur ungemein, man läuft auch nicht so schnell als Trauzeugin Gefahr, die komplette Orga entnervt kurz vor der Hochzeit hinzuschmeißen. Oder zu mindest mal daran zu denken, hehe. Denn: Je größer die einzuladende Mädelsrunde, desto mehr Meinungen und Ideen, desto größer die Diskussion. Gerade wenn nur per E-Mail oder WhatsApp-Verteiler in einer großen Runde kommuniziert wird, kann schon mal ein Satz in den falschen Hals rutschen. Also, liebe Damen, seid lieb zueinander! Und: beim JGA gibt’s viel zu tun!

Die Auswahl der Teilnehmerinnen:

  • Im Idealfall schickt die Braut der Trauzeugin als erstes eine kurze Liste mit ihren Wunschteilnehmern inklusive der wichtigsten Kontaktdaten (E-Mail-Adresse, Handynummer) zu. Von Braut zu Braut, Freundeskreis zu Freundeskreis und auch innerhalb der Familie ist es ganz unterschiedlich – manchmal sollen nur die drei engsten Mädels mit, manchmal darf es die ganze Handballmannschaft sein.
  • Allerdings liegt es immer final bei der Braut zu entscheiden, wer an ihrem JGA teilnehmen soll.
  • Und auch das gibt’s: Personen, die sich versuchen selbst zum JGA einzuladen, sollten eine freundliche, aber bestimmte Absage der Trauzeugin erhalten.

Die erste Planung – das Datum:

  • Gästeliste zusammen? Jetzt gehen die Heimlichkeiten so richtig los! An dieser Stelle sollte die Trauzeugin konspirativ mit dem Bräutigam konferieren und nach 2-3 Wochenenden im Kalender der Braut suchen, die 1. noch nicht mit Hochzeitsaktivitäten wie Anproben oder Probeessen belegt sind und 2. nicht direkt vor dem Hochzeitstag liegen. Gebt der Braut mindestens 1-2 Wochen bis zur Hochzeit, um sich von der JGA-Sause wieder ordentlich zu erholen – man weiß ja nie, wie wild tatsächlich gefeiert wird!
  • Ganz wichtig: Der Bräutigam sollte diese Termine blocken. Egal wie. Mein Herr Richtig hat mich wochenlang (!) in dem Glauben gelassen, wir würden einen Tag ans Meer fahren. Ich stand im Bikini und mit Sonnencreme im Bad, als mich meine Mädels abgeholt haben. Jahaaaaa, so kann’s gehen.
  • Gibt es Personen, die unbedingt dabei sein müssen? Dann sprecht diese am besten schon vorab direkt an und klärt die Terminlage. Besonders dann, wenn der Freundeskreis über Deutschland und die Welt verteilt sein sollte, berufsbedingt sehr viel gereist werden muss oder gerade ein Baby an Bord ist. Es soll ja niemand durch den JGA-Termin in den totalen Stress gestürzt werden, schließlich ist es ein freudiger Tag mit der Braut!

Die Ansprache:

  • Und dann: auf geht’s! Es lebe der gute alte E-Mail-Verteiler, um in die JGA-Planung einzusteigen. Natürlich funktioniert das auch mit einer Whats App- oder Facebook-Gruppe – aber bedenkt, dass die Online-Nutzungsgewohnheiten manchmal sehr verschieden sein können. Aber Mails lesen, das funktioniert eigentlich immer noch gut.
  • Mit den passenden Wunschterminen könnt ihr vorab direkt eine Online-Umfrage, bspw. mit Doodle, anlegen und diese per Mail an alle Mädels verschicken. Vergesst nicht, eine Deadline für die Stimmabgabe mit reinzuschreiben.
  • Mit der ersten Mail kann die Trauzeugin auch schon einmal Wunschorte und erste Ideen angeben oder abfragen.
  • Liebe Trauzeuginnen, lasst euch nicht irritieren: Es sind bei großen Gruppen immer ein paar ganz schnell, ein paar Last-minute-Mädchen und ein paar liebe Schussel dabei. Diese brauchen dann noch einmal eine charmante Erinnerung.

Und dann – die Idee:

  • Und es gibt auch beim Thema JGA-Planung immer Vielschreiber, die gleich mit ihren Ideen dabei sind, und reine Mitleser, die sich eher raus halten. Aber das ist wie das normale Leben und völlig okay. Im Allgemeinen liegt die Diskussionführung und auch die finale Entscheidung auf den Schultern der Trauzeugin.
  • Was immer hilft, um die perfekte Idee für den gemeinsamen Tag zu finden: Brainstorming über die Braut! Was sind ihre Hobbys? Was isst sie gerne? Geht sie gerne in Clubs? Was verbindet den Freundeskreis? Gibt es legendäre Geschichten aus der Uni- oder Schulzeit? Weiß die Schwester von besonderen Wünschen?
  • Auch immer gut: Die Trauzeugin darf gerne bei der Braut nachfragen! Ja. Finde ich. Hab‘ ich auch gemacht. Einfach eine kurze SMS mit der Frage: „Liebe Braut, was sind Dinge, die Du auf keinen Fall an Deinem Junggesellinnenabschied machen möchtest?“ Zack, schon ist das Thema geklärt. (Hehe, wenn man dann natürlich gemein ist, kann das gaaaaaaaaanz schlimme Folgen haben. Aber sind wir doch nicht. Wir sind ganz brav. Natürlich.)

Der Bauchladen oder das Cupcakecafé:

  • Ja, und haltet euch fest: Es ist völlig in Ordnung, wenn ihr einen ganz klassischen JGA mit Bauchladen, Schnapsverkauf und Proseccosause auf dem Hamburger Kiez feiern möchtet. Es gibt sogar schon professionell organisierte Touren ins Dollhouse & Co. Wer’s mag, habt Spaß!
  • Wer genau das nicht mag, der kann sich heutzutage für wunderschöne Alternativen entscheiden! Lieschen ist ja ein großer Freund von liebevoll geplanten gemeinsamen Aktionen. Ein Picknick im Park, auf der Alster rudern, Cupcake- oder Cake Pop Workshop, ein Fotoshooting, gemeinsam kochen, basteln, malen, Blumensträuße binden, Burlesque lernen – in Großstädten wie Hamburg gibt es unendlich viele Möglichkeiten, einen Tag zu verleben.
  • Das klingt alles nach zu viel Arbeit? Wer bei der Organisation Hilfe braucht, findet bei professionellen Hochzeitsplannerinnen immer Rat und Unterstützung.
  • Apropos Arbeit: Heutzutage muss man einer Braut keine peinlichen „Aufgaben“ stellen, wirklich. Aber so eine kleine feine Aktion ist trotzdem lustig! Ich sag‘ nur: Finde den passenden Mann zum Schnubbi. Jahaaa, es gibt da sehr lustige Handyfotos von mir. Mit Türstehern. Und Bärten.

Das Budget:

  • Klassischerweise muss die Braut während des gesamten Tages ihr Handy und das Portemonnaie abgeben – da sie sich den ganzen Tag über um keine Bezahlung kümmern braucht.
  • In modernen Zeiten darf man der Braut ihre Handtasche ruhig lassen, dafür verwaltet die Trauzeugin den „Pott“ und zahlt die Aktionen, Drinks und Eintrittsgelder.
  • Wichtig: Einigt euch vorab in der großen Runde darauf, wie teuer alle Aktionen des Tages werden dürfen! Studenten haben meist weniger in der Portokasse oder die beste Freundin hat gerade bei einer Weltreise alle Ersparnisse auf den Kopf gehauen. Bedenkt auch, dass eine Anreise von Stuttgart nach Berlin oder München nach Hamburg eine Stange Geld kosten kann. Von Hotels, Mietwohnungen oder Hostels ganz zu schweigen.
  • Legt am besten vorher fest, welches Essen und welche Drinks aus der gemeinsamen Kasse gezahlt werden sollen und ab wann jeder für seine eigenen Ausgaben zuständig ist.
  • Denkt dran: Das Taxi, das die müde Braut nach Hause fährt, sollte auch noch im Budget enthalten sein!

Die Dokumentation, in anderen Worten: die Fotos!

  • Generell gilt: Geheimhaltung! Während der Planung und auch danach. Wenn lustig-peinliche Fotos nach dem vierten Gin Tonic mit dem bärtigen Türsteher entstanden sind, postet die am besten nicht sofort bei Instagram, Twitter oder Facebook! Immer schön fragen – ihr wollt ja nicht, dass der Bräutigam da etwas in den falschen Hals bekommt. Und auch bei allen anderen Teilnehmerinnen sollte gefragt werden, wo wer welche Bilder posten darf.
  • Immer schön: Wenn man gemeinsame Aktionen tagsüber von einem professionellen Fotografen begleiten lässt. Dabei entstehen nicht nur wunderschöne Erinnerungen, sondern man kann die Braut auch mit einem Fotobuch zur Hochzeit überraschen.

Also, alles klar? Liebe Trauzeuginnen, steckt ihr auch gerade mittendrin? Oder ist der JGA schon gelaufen? Immer her mit euren Tipps!

Liebe Grüße vom Lieschen

+++ Dies ist ein Archiv-Artikel-Update. +++

Bild: doho Fotografie / Dorelies Hofer

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