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Heute mit der Folge: Der kleine 10 Minunten Aussetzer. Von mir auch liebevoll „der Bridezilla Moment“ genannt.

Postkarten

Ich sage euch, in den letzten Wochen gab es ein paar von diesen „Bridzilla Momenten“. Immer dann, wenn alles auf einmal erledigt werden musste, zig Deadlines warteten und dann am Besten noch jemand anruft, um zu fragen, wie weit denn die Planung sei. Da hilft dann immer nur atmen, schön atmen…

 

Am Dienstag war wieder so ein „BM“ – denn: Stress im Vollzeitjob und Hochzeitsvorbereitungen, das passt nicht gut zusammen! Die letzte Woche vor dem dreiwöchigen Urlaub. Ihr kennt das sicher? Auf einmal fällt allen ein, dass man ja danach weg ist… die Jobliste bog sich also aus allen Ecken und Enden und dann diese „Letzte Woche Dienstag“-Aussage, es buchten spontan noch ein paar Freunde mit Kindern ihre Anwesenheit hin und her und dann war es soweit. BÄM – Bridezilla meets Brautpanik, ein klassischer „BM“! Zehn Minuten lang haben mich Maxicosis, Kinderwägen, Kinderhochsitze und Kinderstühle wirklich und wahrhaftig völlig fertig gemacht! Total! Und als Bridezilla kann man sich da ja so wunderbar reinsteigern – Haare raufend, wild mit dem Textmarker in Listen herum hantierend, fluchend , saß ich dann da, bis mein Bürokollege und Herr Richtigs Trauzeuge nur ganz trocken meinte: „Das ist doch gar nicht so wild…“

 

GAR NICHT SO WILD?!

 

Ähm ja. Es sind ja tatsächlich nur Kinderstühle.

Und da gibt es diverse.

Vor Ort.

Die haben da auch nicht zum ersten Mal Kinder als Gäste.

 

Irgendwann war dann auch wieder alles gut, am Dienstag.

 

Schön sind aber auch diese Momente, in denen der „Bridezilla Moment“ ganz unverhofft um die Ecke biegt und Herrschaft über Dein Gehrin erlangt. Gerne mal mitten im romantischen Abendessen macht es dann einfach „Klick“ und dann passiert das:

 

Herr Richtig erzählt gerade über seine letzte Dienstreise.

 

„… und dann waren wir in Paris in diesem kleinen Restaurant, als….“

 

Lieschen: „Kannst Du Dich dann bitte um die Mail an den DJ kümmern, die Hit- und Shit-Liste für ihn zusammenstellen, den Song für den Eröffnungstanz raussuchen und die Playlist für die Zeremonie brennen? Am Besten heute noch?!“

 

„Äääääääähm…?“

 

„Und was habt ihr dann in dem Restaurant in Paris gegessen, eigentlich?“

 

Manchmal kann einem da selbst richtig Angst und Bange werden, was da so alles aus dem eignenen Mund kommt. Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe auch noch nie so oft Rot, Weiß, Faltrossette, Kraftpapier und Deko gesagt, wie in den letzten paar Monaten. Manchmal fühle ich mich dabei wie vor diesen furchtbaren sechstündigen BWL-Uniklausuren, so ganz schlimme wie Finanzierung oder so (huch, ist das schon lange her!). Wo man sich eeeeeeeeeeewig drauf vorbereitet und man irgendwann mit dem Lernen fertig ist und doch immer dieses mulmige Bauchgefühl hat, ob man jetzt wirklich alles weiß. Dieses leichte Schmetterlingsflattern im Bauch.

 

Und dann, wenn man genug geatmet hat, den einen oder anderen „BM“ hinter sich gebracht hat, sich der Stress irgendwann wieder legt und der Urlaub anfängt (yeah!), dann kommt sie ganz schnell, ganz doll wieder: diese wunderbare Vorfreude, die da so ganz tief im Herzchen klopft! Jedenfalls bei mir.

 

Und so sitze ich gerade mit einem extra breiten Grinsen im Gesicht vor einem großen Stapel mit Deko in unseren komplett unaufgeräumten Wohnzimmer und freue mich wie ein kleiner Glückskeks! Ich hab‘ jetzt nämlich Hochzeitsurlaub! Und frei! Und es wird geheiratet! Was könnte es besseres geben?

 

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

PS: Bevor das Lieschen auch in die Blog-Flitterpause verschwindet, gibt es am Wochenende hier aber noch ein paar Sachen zu lesen – versprochen!