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Erwartungen sind doch wie Pickel – und das Schlimme ist: sie kommen ständig wieder! Ob als Braut oder Trauzeugin, man ist halt nie vor ihnen sicher! Und so erwischte es Lieschen an einem Juli-Wochenende. Nie im Traum hätte ich nämlich erwartet, dass es statt lustigen Junggesellinnenabschieds und Kiez-Tour mit den Mädels für mich Fieberthermometer, Taschentücher und Kamillentee  – sprich Sommergrippe, bei der gar nichts mehr geht – geben würde.

 

Ich habe als Trauzeugin den JGA verpasst.

 

Furchtbar. Grauenhaft. Schrecklich.

Die ganze Organisation!

Und dann die Party ohne mich.

 

Dank der enttäuschten Erwartungen gab’s erst mal eine große Runde Taschentuchgeschniefe (und das nicht wegen der laufenden Nase). Was hatte ich mich gefreut. Aber hey, die Welt dreht sich weiter!

Und als ich da an diesem Samstag also im Bett lag und zwischendurch einen halbwegs klaren Erkältungsfieberkopf hatte, da musste ich an das letzte Jahr denken: Was war ich auch enttäuscht, als Freunde aus den USA für unsere Hochzeit absagten – hatte ich quasi jahrelang erwartet, dass sie bei unserer Hochzeit dabei sein würden. Und gleichzeitig hatte ich erwartet, dass der Brautstrauß nicht so dolle sein würde – und er sich als totaler Hit entpuppte.

Wie oft hört man „Das hatte ich mir aber anders vorgestellt“ und wie selten „Das hat meine Erwartungen erfüllt“, wobei da ja auch immer noch mehr geht. Oder wie sacht Tante Hilde: „Bloß nicht zu viel erwarten, dann kann man auch nicht enttäuscht werden.“ Die Nichterfüllung einer Erwartung ist immer die Enttäuschung. Frustration die Enttäuschung einer Erwartung – sagt der Duden.

Und deshalb mein Tipp: Lasst uns rund um das Thema Hochzeit nichts erwarten. Sondern immer nur wünschen!

Denn Wünsche werden gerne erfüllt! Der Herzenswunsch des Brautpaares ist eine Traumreise auf die Malediven? Klar, da wird gerne Geld für die Reisekasse gegeben. Die Braut wünscht sich, dass sich die Schwiegermutter wirklich ganz intensiv um die Blumenauswahl kümmert (und sonst bitte um nix) – bingo! Wünschen klappt super.

Und übrigens: Als Trauzeugin habe ich dem Brautpaar dann während der Zeremonie auch ein paar gute Wünsche mit auf den Weg gegeben, das geht nämlich auch! Und die Hochzeit, die war der Knaller!

 

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

Bild: Katina Fotografie – nene, das ist da oben nicht das Lieschen, sondern sind die tollen Trauzeuginnen aus dieser Reportage.

 

 

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