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Nach all dem Trubel der Woche hat sich Lieschen gestern mal einen halben Tag auf Balkonien gegönnt und mit einem ganzen Stapel Hochzeitsmagazinen und einem Buch verbracht. So richtig schön zum schmökern! Und da fiel mir ein: Mensch, die aktuelle Kolumne aus marryMAG Heft 2 habt ihr hier ja noch gar nicht gelesen. Na, das müssen wir doch dringend nachholen. Die aktuelle Ausgabe findet ihr momentan noch am Kiosk, Heft 3 erscheint am 28. Mai!

 

Aber bevor ihr jetzt meine Gedanken zum Thema Planung lesen könnt, ein kleiner Buchtipp: Hurra wir heiraten ist das Hochzeitsbuch von DaWanda, das in zehn Kapitel die wichtigsten Schritte der Hochzeitsplanung erläutert. Ganz liebevoll und mit zahlreichen Produktanregungen aus dem DaWanda-Sortiment vom Marketing-Team gestaltet. Einzig die Bildauswahl hätte für das Lieschen noch ein bisschen hübscher sein dürfen. Aber ansonsten: Schön zum verschenken und für alle frisch verlobten Bräute!

Kolumne_marryMAG

So, und nun geht’s mit dem kleinen Kolümchen los:

 

Bridezillamama, Schwiegermonster und andere Katastrophen

 

Als meine Mutter ungefragt zuerst zehn Paar rote Flipflops mit Zimtaroma in sechs verschiedenen Größen und später 30 Meter glänzend weiße Kordel für unsere Hochzeit kaufte, taufte ich sie ganz liebevoll “Bridezillamama” und verhängte ein generelles Shoppingverbot.

 

Bridezillamama, die

 

Wortart: Substantiv, feminin

Gebrauch: familiär

Trennung: Bride / zil / la / ma / ma

Bedeutung: Mutter der Braut, sehr ambitioniert bei den Hochzeitsvorbereitungen

 

Beispiele:

– Brautmutter, die schon kurz nach der offiziellen Verlobung zu euphorischen und sehr gut gemeinten Alleingängen im Rahmen der Hochzeitsplanung neigt.

– Liebenswürdige Mama, die natürlich im Vorfeld vergisst, sich mit der Tochter (DER BRAUT) abzustimmen. Und manchmal ganz eigenmächtig über bestimmte Punkte entscheidet.

– Mutter, die generell so engagiert an die Hochzeitsplanung herangeht, als sei es ihre eigene.

 

Bleibt festzuhalten: Die Gruppe der Bridezillamamas ist einfach sehr, sehr engagiert! Wobei, es könnte sich natürlich auch um die Gattung des „Schwiegermonsters“ handeln – in der Gestalt der Bräutigamsmutter daherkommend. Sehr ausgeprägte Züge weist diese Hochzeitsspezies insbesondere dann auf, wenn sich unter den eigenen Kindern nur männliche Nachkommen befinden. Sprich Jungs. Dann gehen den lieben Müttern bei der Planung für die Schwiegertöchter auch sehr gerne mal die Gäule durch. Was man da für Geschichten hört!

 

Natürlich sei an dieser Stelle ein wenig Nachsicht für die Bridezillamamas und Schwiegermonster erbeten – Frauen sind einfach hochzeitsbegeisterte Wesen! Wir können stundenlang im Internet nach Inspiration suchen, mindestens 20 Ideen-Pinnwände bei Pinterest anlegen und Onlineshops mehrmals täglich nach der perfekten Dekoration durchstöbern. Auch wenn wir gar nicht selbst heiraten. Gerade dann! Heiraten an sich bereitet nämlich hochzeitsbegeisterten Damen so viel Spaß, dass sie auch Jahre nach der eigenen Hochzeitsfeier munter drauflos organisieren können. Und natürlich bei der Planung (fast) immer alles besser wissen…

 

Als Braut braucht man das aber so gar nicht. Man blickt eh viel zu schnell auf leicht angespannte Zeiten. Gerade am Anfang der Hochzeitsplanung folgt eine “Katastrophe” der nächsten. Die Traum-Location ist im August bereits belegt. Euer Wunsch-DJ legt schon im Nachbardorf auf. Es gibt kein veganes Nachspeiseangebot im Menüvorschlag. Der Fotograf soll so viel kosten wie der langersehnte Inselurlaub. (Und das übrigens völlig zu Recht.)

 

Alles ist eine einzige Katastrophe! Und das Budget? Ist auch ein Skandal! Dann wird dem Bräutigam abendlich das Ohr abgekaut, der Trauzeugin verzweifelt das Drama geschildert oder stundenlang zuerst mit Mama, Schwiegermutter, bester Freundin und Cousine telefoniert. Es herrscht Braut-Alarm! Aber nach einigen Stunden mit glühenden Leitungen sieht die Hochzeitsplanungswelt meistens schon ein bisschen rosiger aus.

 

Was der Braut im Katastrophengebiet der Hochzeitsplanung wirklich hilft: Ein Plan! Keine kilometerlangen Checklisten, sondern die wichtigsten Punkte zum Abhaken. Wenn Du noch nie im Leben an eine Candy Bar zur Hochzeit gedacht hast, dann kann dieser Punkt locker von der Liste fliegen. Ihr wollt keinen Polterabend feiern? Zack, gestrichen! Und Strumpfbänder findest Du einfach schrecklich? Raus damit!

 

Auf die ganz persönliche Planungsliste gehören nur Punkte, die euch wirklich wichtig sind und zu eurem ganz persönlichen Tag passen. Genau diese Liste, die könnt ihr dann Stück für Stück erledigen und abhaken. Ganz ohne den Senf der Anderen. Und dieses herrliche Gefühl der immer größer werdenden Vorfreude genießen, je näher der große Tag kommt!

 

Liebe Grüße vom Lieschen

 

PS: Und falls sich das gerade jemand fragte: Lieschens Mama und Schwiegermutter sind wirklich ganz wunderbar!