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Heute mit der Folge: Von Schneehasen und ordentlich Schampus

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Vor Jahren bin ich einmal völlig spontan mit einer Braut-to-be in ein Brautkleidgeschäft gelaufen. Ohne Termin und komplett ahnungslos. Uns erwarteten eine sehr klassische Brautkleiderauswahl, Umkleidekabinen mit merkwürdigen Vorhängen und ein rotes Samtsofa. Man durfte weder fotografieren noch irgendetwas trinken. Sektchen? Weit und breit nichts zu sehen! Nach dem Anprobetermin waren Braut und ich ein wenig sprachlos und vertagten das Thema Kleid erst einmal eine ganze Weile.

Als Lieschen dann mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckte, war ja irgendwie sofort klar, dass ich weder in einen der stadtbekannten Brautkleidersalons noch zu dem legendären Geschäft auf dem Land fahren wollte, sondern lieber das Kleid meiner Mutter umschneidern lasse. Heißt aber in anderen Worten: Ich habe dieses ganze Anprobiertätärätä einfach mal ausfallen lassen und meine Mädels zum finalen Anprobetermin mitgenommen. Mmmm, um ganz ehrlich zu sein, im Nachhinein hätte ich doch einmal gerne ein „Sahnebaiser-Kleid“ anprobiert.

Sahnebaiser-Kleid, kennt ihr nicht? Seit vergangenen Wochenende nenne ich sie auch gerne Schneehasen. So passend zur Saison. Diese plusterigen Brautkleider mit Unmengen an Tüll, die vor lauter Lagen und Schichten und Reifröcken die Braut förmlich erschlagen. Früher waren da auch noch so lustige Puffärmel dran. Herrlich! Solche Kleider können genial aussehen, müssen aber nicht. Eigentlich kann das nur Vera Wang. Und Bräute in Größe 34/36. Dann sind Schneehasen-Kleider der Knaller!

Meine liebe Braut 2014, die ich als Trauzeugin am Wochenende auf Brautkleidschau begleiten durfte, sah knallermäßig im Schneehasenkleid aus! Leider landete das Kleid nicht auf der Favoritenliste sondern wieder an der Stange. Wir sind aber nach zwei Terminen – in Hamburg bei der Elbbraut und in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Hochzeitshof Glaisin – bei einer wunderbaren Auswahl angekommen. Die moderne „Greta“ (siehe oben) aus der aktuellen küss die braut Kollektion haben wir übrigens auch live bewundert, was für ein wunderschönes Kleid für eine Winter- oder Frühlingshochzeit! Hach… Brautkleider… seufz… so schön!

Und was mir beim U-Bahn- und Autofahren so alles einfiel, das schreibe ich euch gerne mal auf. So als guter Rat von Trauzeugin zu Trauzeugin – hier kommen die „Brautkleid kaufen als Trauzeugin“-Tipps für euch:

 

  • Stimme mit Deiner Braut alle Termine ab, damit Du weißt, wohin es geht.
  • Wenn ihr zwei oder drei Termine an einem Tag vereinbart habt, dann notiere Dir am Besten alle Adressen oder erstelle per Google Maps eine kleine Karte. Dann verlauft ihr euch auch nicht (ääääähm, ja. Neeeeein, ich spreche da gar nicht aus Erfahrung. Wie kommt ihr denn da jetzt drauf?)
  • Plant genug Pufferzeit ein (für die Parkplatzsuche in Großstädten)
  • Seid pünktlich (ääääähm, also nicht verlaufen vorher! Besonders nicht in der eigenen Stadt. Höm.)
  • Falls ihr längere Strecken mit dem Auto unterwegs seid, bereite für die Braut und die anderen Mädels ein kleines Goodiebag mit kleinen Snacks (Müsliriegel, Schokobons, Traubenzucker, Sandwitches) vor – und eine Flasche Wasser nicht vergessen! Vom vielen Schampus schlürfen und Geschnabbel wird man ganz durstig.
  • Genau, Schampus! Genießt ein Gläschen, oder zwei, oder drei. Und habt ordentlich Spaß! Der Anprobetag ist schließlich etwas ganz Besonderes!
  • Nehmt ein Ladekabel oder externen Akku für eure Smartphones mit – damit ihr eure Braut auch in allen Kleidern fotografieren könnt. Und bitte nicht vergessen, vorher aus Höflichkeit zu fragen, ob ihr in dem Salon fotografieren oder filmen dürft.
  • Eine Freundin wohnt in einer anderen Stadt, steckt im Examen oder hat gerade ein Baby bekommen und kann nicht mitfahren? Schickt zwischendurch einfach Brautkleidbilder mit Whats App – dann sind alle quasi live dabei! Und noch ein Tipp vom Team des Hochzeitshof Glaisin: Facetime!
  • Vertraut der Beraterin im Brautsalon! Fachkompetent und geübt mit Bräuten kann sie euch am Besten die Kleidreihenfolge empfehlen.
  • Lasst eurer Braut immer erst ein bisschen Zeit im Kleid und wartet auf ihren ersten Kommentar. Nur wenn es wirklich gar nicht geht, dann sollte man als Trauzeugin ganz ehrlich auch seine Meinung sagen. Natürlich immer mit besonderem Feingefühl – heiraten ist schließlich hoch emotional! Aber hallo…
  • Und lasst eure Braut nach den Terminen nicht sofort alleine, sondern gemeinsam den Tag ausklingen und die lustigen Schneehasen-Momente noch ein bisschen Revue passieren. Das macht nämlich richtig Spaß!

 

In diesem Sinne, Mädels – viel Freude bei der Brautkleidsuche!

 

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

Bild: lindegger. küss die braut