Spitze, zarte Farben und elegante, schlichte Schnittformen verarbeitet Modedesignerin Laura Hertel in der aktuellen Kollektion. Mit ihrem Label „Schleifenfänger“ startete sie nach einem Modedesign-Studium im vergangenen Jahr, seitdem finden Bräute in Lauras Leipziger Atelier moderne und unkonventionelle Brautmode. Heute gibt’s für euch einen Blick auf die neuen Modelle und Laura verrät im Gespräch, wie sie in der Hochzeitswelt gelandet ist.

Laura, man kennt Dich seit 2007 in der DIY-Bloggerwelt als „Tagträumerin„, Du bist nicht nur gelernte Maßschneiderin und studierte Modedesignerin, sondern veröffentlichst bald auch Dein drittes Näh-Buch. (Und das alles mit 25 – Respekt!) Wie bist Du nun zur Brautmode gekommen?

Ich habe 2013 selbst geheiratet und fühlte mich sehr inspiriert vom Brautkleid meiner Großmutter aus den 60ern und den Brautkleidern, die ich auf einigen amerikanischen und britischen Hochzeitsblogs entdeckte, konnte jedoch in Deutschland nichts vergleichbares finden. Somit entschied ich mich kurzerhand, mein Brautkleid selbst zu schneidern. Aus dem positiven Feedback, das ich über meinen Blog und von Freunden und Familie bekam, entstand die Idee, meine Leidenschaft zum (Haupt-)Beruf zu machen.

Wie entstand Deine aktuelle Kollektion? Was liegt Dir dabei besonders am Herzen?

Während die Kollektion 2014 als Abschlusskollektion von der Modeschule noch sehr experimentell war, ist die aktuelle Kollektion deutlich tragbarer und vereint all die Elemente, die ich selbst an Brautmode liebe und als meinen Stil bezeichnen würde: Cremetöne und zarte Pastellfarben, natürlich-schlichte Schnitte mit Vintage-Einfluss und zarte Spitzen. Es liegt mir besonders am Herzen, dass sich meine Bräute an ihrem Hochzeitstag nicht verkleidet fühlen, sondern einfach sie selbst sind, aber eben in wunderschön!

Wie läuft bei Dir die Brautkleidbestellung ab? Und was findet man noch bei Dir im Atelier?

Die Bräute kommen zu mir in mein Leipziger Atelier. Bei einem entspannten Kaffee erzählen sie mir, in welchem Rahmen ihre Hochzeit stattfindet und welche Vorstellungen sie von ihrem Trau(m)kleid haben. Dann überlegen wir gemeinsam, welches Kleid am passendsten für sie wäre. Hierbei kombinieren wir meistens die Kollektionsmodelle mit eigenen Ideen sowie Farb- und Stoffvorstellungen. Im Anschluss folgen noch zwei bis drei Anproben und wenn Braut und Designerin dann zufrieden sind, ist das ganz individuelle Brautkleid fertig.

Neben Brautkleidern und Entwürfen für Brautmutter und Trauzeugin biete ich auch handgefertigte Accessoires an: Ringkissen, Fascinators und Headpieces für die Braut sowie passende Accessoires wie Fliege, Krawatte oder Einstecktuch für den Bräutigam. Zudem verkaufe ich zum Brautkleid natürlich die passenden Jacken, Schuhe, Taschen und Schmuck der Hamburger Designerin Madeleine Issing.

Und so von 1,85m-Bloggerin zu 1,87m-Designerin: Dein Tipp für alle großen Bräute?

Mein Tipp wäre eine Maßanfertigung. Es ist sicher auch möglich, in konventionellen Geschäften etwas passendes zu finden, dies stelle ich mir allerdings äußerst schwierig und nervenaufreibend vor, da ich ja schon beim Finden eines einfachen Sommerkleides Probleme habe. (; Bei einer Maßanfertigung kann einfach viel genauer auf alle körperlichen Besonderheiten eingegangen und somit sichergestellt werden, dass die Taille am Ende sitzt, wo sie sitzen soll sowie Ärmel und Rock die richtige Länge haben.

Hier findet ihr alle Modelle von „Schleifenfänger“ – viel Spaß beim Entdecken!

Liebe Grüße vom Lieschen

Fotografie: Thomas & Franka Stricker

Brautmode: Schleifenfänger

Anzug: De Scale

Haare & Make-Up: Stefanie Mellin