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So, Ladies and Gentlemen, hier geht es weitere mit der Themenwoche – und auch noch in der nächsten Woche gibt es viele Infos rund um das Thema Freie Trauung. (Mich halten nämlich gerade die Handwerker in #lieschenskleinehuette schwer auf Trab, ich sag euch, man kommt zu nix!) Und heute sind wir hier im Norden, nämlich in Hamburg bei Imke Klie.

Jedes Fest ist der Rede wert – und ihre Worte, die Imke Klie für norddeutsche Brautpaare findet, treffen immer den richtigen Ton. Dank der großen Nachfrage und Beliebtheit sind es inzwischen insgesamt vier professionelle TraurednerInnen von Imke Klie Zeremonien, die von Hamburg aus freie Trauungen für Brautpaare gestalten. Fragen dabei Großstädter mehr freie Traungen nach als Paare in ländlicher Umgebung? Und was macht eine freie Trauung für die Gäste eigentlich besonders? Die passenden Antworten hat Imke Klie heute für euch:

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Liebe Imke, seit zehn Jahren arbeitest Du in Hamburg als freie Rednerin für Hochzeiten. „Heiraten nach Herzenswunsch“ – was kann man sich darunter vorstellen?

Ich gestalte freie Trauungen nach den Wünschen und Vorstellungen meiner Paare und da steckt ganz viel Herz drin! Ich glaube, dass es wunderschön ist, sich immer mal wieder vor Augen zu führen, was einem der Lieblingsmensch im Leben bedeutet, was die Beziehung so stark macht, was man an der gemeinsamen Zeit so liebt, was man vielleicht alles schon erreicht und gemeistert hat und warum man diesen Schritt, den Schritt ins Eheleben gehen möchte. Denn dann spürt man Freude, Kraft und Dankbarkeit und weiß ganz genau, was man tut :-) Ich glaube, jede/r weiß, warum er / sie heiraten möchte, aber das mal in einem ausführlichem Traugespräch auszusprechen oder in einer ruhigen Minute aufzuschreiben, ist etwas besonders. Diesen Raum für Reflektion möchte ich Paaren in der Vorbereitungszeit eröffnen.

Erst wenn ich viel vom Paar weiß, mache ich Gestaltungsvorschläge und natürlich bekomme ich dadurch auch viele Ideen für die persönliche Rede, die ich schreibe.

Ich möchte keine Form, keinen vorgefertigten Ablauf von außen überstülpen, sondern die Brautpaare ganz bewusst mitentscheiden lassen. Da darf eben auch das Herz ganz laut sagen, was es will :-) Im Trubel der Ideen & Ratschläge, die im Zuge einer Hochzeitsplanung gerne auch mal von anderen an einen herangetragen werden, erinnere ich das Paar gerne: Hey, das ist Euer Tag! Hört mal in Euch hinein. Was wollt Ihr WIRKLICH?

Der Ablauf einer freien Trauung kann daher variieren und natürlich wirkt es sich auch auf die Atmosphäre aus, ob man in einem Schloss, am Strand, in einem Vereinsheim oder im Schanzenpark heiratet.

Jede freie Trauung ist so individuell und einzigartig wie das Paar und soll ein authentischer Ausdruck dessen sein, was die beiden sind und was sie sich für ihre gemeinsame Zukunft wünschen.

Sind freie Trauungen in Großstädten wie Hamburg eigentlich beliebter als auf dem Land? Und wann sollte man sich während der Hochzeitsplanung bei euch melden?

Ich denke, in Großstädten sind freie Trauungen sicherlich bereits bekannter. Wobei auch Großstädter mittlerweile gerne auf dem Land heiraten. Das hat finanzielle, aber natürlich auch atmosphärisch-ästhetische Gründe.

Fakt ist, das immer früher geplant wird, weil gerade die Hochzeitsorte in Großstädten sehr früh schon ausgebucht sind. Da ist es für Paare, die ‚erst’ im Winter mit der Planung beginnen, oft nicht so einfach noch für einen Samstag zwischen Mai und Oktober einen Ort zu finden.

August und September haben Mai den Rang abgelaufen, die Sommer- und Spät-Sommer-Hochzeit ist noch immer ‚in’. Und daher sollte man sich auch bei uns recht zeitig melden. Die beliebten Daten sind manchmal schon 1-1,5 Jahre vor dem Termin vergeben. Aber das ist nicht die Regel!

Außerdem hab ich ja ein tolles Team, wir haben also mehr Termine zu vergeben :-)

Oder: Warum nicht einfach im Winter heiraten? Das ist kuschelig-gemütlich, man kann viel kurzfristiger planen; und man hat als Paar viel mehr Auswahl: An Orten und Dienstleistern, denn da sind viele nicht ausgebucht.

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„So eine schöne Trauung!“ Was macht eine freie Trauung besonders interessant oder gar spannend für die Gäste?

Wenn eine Trauung lebendig, ehrlich und authentisch ist, dann spricht sie jeden an. Wenn man lachen und weinen kann und darf und einem das Herz aufgeht, weil man in die Geschichte des Brautpaares eintaucht, vielleicht eigene Sichtweisen oder Anekdoten wieder entdeckt, die die Rednerin mit eingebaut hat, ich glaube, dann wird es nicht langweilig ;-)

Ich möchte in meinen Reden lebendige Bilder entstehen lassen. Wenn man als Freundin oder Schwester da sitzt und denkt: „Genau so sind die beiden! Das ist so stimmig und stilvoll.“ Dann macht nicht nur das Zuhören Spaß, sondern man fühlt sich als Zeugin eines einzigartigen Momentes, an den man sich auch in Zukunft gemeinsam erinnern kann.

Für eine freie Trauung gibt es ja kein „Schema F“ – aber welche Rituale und gestalterischen Elemente sind bei Deinen Paaren besonders beliebt?

Viele mögen Live-Musik zum Einzug und Auszug oder auch in der Mitte der Zeremonie vor der Eheschließung. Das kann ich auch nur empfehlen. Wenn ein Pianist, ein Saxophonist oder Gitarrist musiziert oder eine Sängerin singt, ist das atmosphärisch natürlich noch mal anders, als wenn Musik eingespielt wird.

Viele Brautpaare sagen sich gerne persönliche Worte, also ganz persönliche Eheversprechen. Dafür bin ich aber auch gerne ‚Sprachrohr’, denn es ist nicht jedermanns Sache vor vielen zu reden.

Kaum eine Trauung vergeht ohne den symbolischen Ringtausch. Viele Paare finden es schön, wenn die Ringe vor dem Tausch durch die Hände der Gäste wandern und mit Herzenswünschen fürs Eheleben bedacht werden. Dies ist ein beliebtes Ritual.

Vielen wünschen sich einen schlichten Ablauf, ohne großes Brimborium, eine feierliche, gleichzeitig entspannt-familiäre Atmosphäre, gespickt mit Leichtigkeit und ganz viel Herzlichkeit.

sonja_stefan_1-099Und verrätst Du uns zum Schluss noch Deine liebsten Orte für eine Freie Trauung?

Na klar, ich bin großer Fan von Gut Mönkhof und dem Waldhof Mölln. Ach, aber es gibt so viele tolle Orte! Generell mag ich eine familiär-stilvolle Atmosphäre mit der Möglichkeit im Grünen zu sein.

Ich würde jedoch immer drauf achten, dass der Plan B (drinnen) nicht viel, viel schlechter ist als Plan A (draußen). Denn in Norddeutschland weiß man ja nie. Es kann leider auch im Juni manchmal ganz schön kalt sein und manche bedenken nicht, dass eine freie Trauung nicht nur 10 Minuten, sondern eher 40-50 Minuten dauert. Mir liegt das körperliche Wohl aller Anwesenden sehr am Herzen. Und warum nicht die Trauung drinnen feiern und dann draußen gratulieren & empfangen?

Oder aber: Nicht allzu viel übers Wetter nachdenken, es locker nehmen, draußen heiraten und einfach für die Trauung ’ne Jacke über die schicke Klamotte ziehen.

Ich gebe an jedem Hochzeitstag morgens noch schnell eine Sammelbestellung Sonnenschein ab. Ich weiß auch nicht wieso, aber es hat oft funktioniert :-)

 

Herzlichen Dank, liebe Imke, für diesen Einblick!

Und die Themenwoche ist längst noch nicht zu Ende – da kommen noch ein paar Artikel für euch!

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

Bilder (von oben nach unten): Hochzeitsfotograf Benni Wolf, Heidefotograf Steffen Böttcher

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