+++ Kurz vorweg: Lieschen hat ja nu‘ geheiratet und deshalb findet ihr ab sofort meine kleine Blog-Kolumne ganz neu unter „Lieschens Hochzeitstipps„! Dann kann man unsere Hochzeit schön separat durchlesen und kommt nicht durch den Tüdel. +++
Heute mit der Folge: Ist Streberbraut eigentlich genauso schlimm wie Lehrerkind?
Vor einigen Tagen habe ich auf Instagram im Rahmen einer Insta-Aktion „20 Facts about me“ veröffentlich und Fakt 1 war „Ich bin ein ostwestfälischen Land- und Lehrerkind und stolz drauf“. So sieht’s aus. Als Lehrerkind wird man ja schnell gerne zum Streberkind – meistens hat man ja auch wirklich keine Wahl! Lehrereltern wissen einfach, dass eine Woche ohne Hausaufgaben höchst unrealistisch ist (also jedenfalls zu meinen Schulzeiten).
Aber wird man als Lehrerkind auch zu einer Streberbraut? Ganz klares „Nein“! Ich fühlte mich während der Hochzeitsplanung größtenteils wie der „coole Checker“ aus der letzten Reihe, der immer auf den letzten Drücker seine Aufgaben erledigt. Man denke nur an unsere Standesamtsanmeldung, äääähm ja.
Denn, liebe Bräute im Planungsmodus, lasst es euch gesagt sein: Andere sind immer schneller, besser, weiter – und scheuen es sich auch nicht zu sagen! Da draußen tobt eine „Schlacht“ um die coolste, beste, schönste Hochzeit! Es gibt dazu sogar Fernsehshows! Ihr werdet immer Bräute finden, die einen perfekt geführten Hochzeitsordner mit sich tragen. Deren Hochzeitsbuch schon nach zwei Wochen Verlobungszeit überquillt mit Ideen, Moodboards und Dienstleisteradressen. Es gibt Brautpaare, die verschicken ein Jahr im Voraus ein Save-the-Date. Und ja, es gibt auch Bräute, die seit ihrem fünften Lebensjahr und ihrem Engagement als Blumenmädchen einfach ganz genau wissen, wie sie ihre Hochzeit feiern wollen. Oder die das komplette Erbe von Opa Emil für Vera Wang, Jimmy Choo und den Süllberg auf den Kopf hauen (- wer würde das nicht gerne?!).
Und jetzt kommt’s: all das war ich nicht. Obwohl ich seit über 1,5 Jahren hier fast täglich über Hochzeiten schreibe. Nope. Alles was ich vorher wusste, war, dass wir keine high-class-glossy „Style me Pretty“-Hochzeit feiern wollten, sondern eine Hochzeit, die uns beide widerspiegelt. Bodenständig, mit viel Liebe, mit der engsten Familie und Freunden. Und da sah es beim Ankleiden halt auch einfach – ganz authentisch – ein bisschen rumpelig aus (siehe oben). Dass wir überhaupt einen Ordner angelegt haben, war ja schon eine große Sache! Und dass ich da brav alles abgeheftet habe – hallelujah! (Herr Richtig, ähm, wo ist eigentlich unsere Eheurkunde hin?) Pinterest war meine digitale Allzweckwaffe und bei Evernote habe ich lustig Links, Fotos und andere Infos zusammen gesammelt. Wenn euch weder nach Checklisten noch nach Ordner ist, auch in Ordnung!
Und trotzdem fühlte ich mich doch einmal als totale Streberbraut. Nämlich genau in dem Moment, wo wir den finalen Ablaufplan besprochen haben. Es ist doch okay einen Ablaufplan in Excel dabei zu haben, oder? Und nach Extra-Stühlen statt Bierbänken für die Eltern zu fragen? Und nach tausend Deko-Möglichkeiten? Herr Richtig und Trauzeuge seufzten dramatisch, Lieschen und Trauzeugin schauten sich wissend an: Männer haben doch keine Ahnung! Klar muss man ab einem bestimmten Punkt einfach den Dingen seinen Lauf lassen, aber eine gute Vorbereitung macht das Leben leichter. Und vor allem: unterschätzt niemals die Eigendynamik eurer Dienstleister! Im Positiven wie im Negativen! Dinge, die ihr nur denkt und nicht aussprecht und plant, werden fehlen oder anders aussehen – vielleicht sogar viel besser als in eurer Vorstellung! Oder ihr habt dann eine Trauzeugin, die schnell reagiert und die gut gemeinten, aber nicht so wirklich schönen Taschentücher unbemerkt wieder einsammelt. (Huch, habe ich das jetzt geschrieben? …hehe.)
Was ich euch eigentlich damit sagen will, liebe Bräute 2014: Der Vergleich und das Gespräch mit anderen Bräuten oder bereits verheirateten Freundinnen ist immer gut und total hilfreich, aber lasst euch von den Einstellungen, den Timings und Ideen der anderen niemals verunsichern. Wir wollen ja alle nicht so enden wie bei „Bride Wars„, nicht wahr?
In diesem Sinne: happy planning!
Liebe Grüße vom Lieschen
Bild: Katja Heil Fotografie.
Hallo, ich finde das Design der Einladung oben auf den Bild super (die Spielkarte). Woher ist denn das Bild bzw. kannst Du mir verraten, wer die Einladung gestaltet hat?
Ganz lieben Dank!
Hallo liebe Sanne, die Einladung hat Katharina Langewender von http://www.kalason.de designt. Aber Achtung, sie ist aktuell ziemlich ausgebucht! Liebe Grüße!
*plumps* Himmel bin ich froh, dass ich grad deinen wundervollen Blog entdeckt hab!!!
Heut ist einer dieser Tage an denen ich befürchte, so überhaupt nix gebacken zu bekommen. Ich hangel mich von einer Idee zur nächsten. Verwerfe, raufe mir die Haare, blättere – aus. Dein Blog macht mir grad Mut. Und gute Laune :D
Danke!
LG, die Pepsa
Liebe Susanne,
hast du nicht vor ein Buch zu schreiben?!
Deine Texte sind so unheimlich lustig und soooooo wahr:)
Ich kriege nicht genug davon!
LG, Emma
Hach Lieschen, es ist soooo wunderbar Deine Posts zu lesen! Als Braut zu Hause auf dem Sofa zu sitzen, Deine Artikel zu lesen, und dass dann immer wieder laute Lacher schallend aus mir rausplatzen. Der Bräutigam schaut dann schief von links rüber, sieht dass ich wieder Deinen Blog lese und denkt sich dann wohl: „Ach ja… Mädels ;)“
Ich finde es klasse wie Du schreibst! Einfach toll! Vielen lieben Dank an dieser Stelle für Deinen tollen Blog!
Liebe Grüße, Heike
Hey, danke für den schönen Post! :)
Ich bin zwar nicht im Planungsmodus, aber lese schon ein paar Hochzeitsblogs und so… ;)
Mir ist neulich, als ich gerade die Bilder einer megamäßigen „high-class-glossy “Style me Pretty”-Hochzeit“ (hehe) betrachtete aufgefallen, dass man sich dadurch ganz schön unter Druck setzen kann. …Im schlimmsten Fall geht man dann total unentspannt an alles ran und kann sich gar nicht mehr richtig freuen vor lauter Perfektionismus glaube ich.
Klar ist Planung wichtig, und klar wünsche auch ich mir eine schöne Hochzeit. Aber zu viel Druck ist nicht schön. Was mir dann hilft ist Bilder von der kleinen, schönen Bodenständigen Hochzeit meiner Eltern betrachten. Die so eine glückliche Ehe geführt haben. Das bringt mich auf den Boden der Tatsachen und zeigt mir, was wirklich wichtig ist. :)
Huch, jetzt habe ich aber viel geschrieben… :D
Liebe Grüße!!! <3
Hihi…schön geschrieben. Da erkenne ich mich wieder. Vor allem bei dieser Ehe-Urkunde-Geschichte! Die lag nach drei Monaten immer noch unter einem Stapel von irgendwelchem anderem Klimbim, bis ich doch mal dachte, sie wenigstens in die Nähe der großen Ordner zu räumen, wo sich sonst alles offizielle so tummelt.
Hoch lebe die Chaos-Braut, die im Grunde aber doch alles irgendwie ziemlich gut im Griff hat ;-)