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Oder in anderen Worten: Tiffany-Ring meets Reality. Verlobungsanträge aus dem wahren Leben. Und wie man da überhaupt hinkommt.

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Weihnachten und Silvester – zwei Termine mit ganz viel Romantikfaktor (sprich Kerzenschein und Feuerwerksfunkeln) für Heiratsanträge, wenn man den Medien und Blogs so glauben mag. Da müssen ja reihenweise Männer auf die Knie gefallen sein… (wirklich jetzt?!) Und dann, die US-Filme! Huaaaaaa! Wenn man der kitschigen Hollywoodkulisse glauben will, geht beim Thema Heiratsantrag nichts über ein Candle Light Dinner im Restaurant am Valentinstag für DEN Heiratsantrag. Mit funkelndem Tiffany-Ring im Champagnerglas. Wobei – ähm, aber hallo? Mag man in diesem Moment denn wirklich so viele Menschen um sich haben?!

 

Was mich gleich zum eigentlichen Punkt bringt:

 

Die drei größten Irrtümer beim Thema Heiratsantrag!

 

1. Er muss den Heiratsantrag machen.

 

2. Je aufwendiger der Antrag desto besser.

 

3. Nach dem Antrag muss innerhalb von 12 Monaten geheiratet werden.

 

Quatsch mit Sauce! Beim Thema Verlobung und Heiraten muss man heute gar nichts mehr „müssen“. Zum einen sind Männer manchmal mit „dieser Heiratsnummer“ etwas überfordert (aus gutem Grund, siehe 2.) und trauen sich an die Nummer dann gar nicht ran. Zum anderen kann man als heiratswillige Frau heutzutage doch einfach mal offen und ehrlich seine Meinung äußern. Verpackt das doch mit einem charmanten Augenzwinkern und setzt ihm nicht gleich die Pistole auf die Brust. Oder fragt einfach selbst (und dass mir jetzt hier keiner kommt, mit das-wäre-aber-irgendwie-komisch – hey, jeder so, wie er/sie es mag, okay?)

 

Auch einfach gemeinsam zu beschließen, zueinander Ja zu sagen – na klar, geht das auch! Vielleicht nimmt dies dem Auserwähten dann auch ein bisschen das Muffensausen für einen richtig schönen Heiratsantrag – Ja sagen ist dann ja quasi garantiert, hehe.

 

Es gibt Frauen, die träumen seit frühster Kindheit von einem funkelnden Diamantring und einem Heiratsantrag mit Showeffekt – am besten mit möglichst vielen Zuschauern, die ganz ganz große Nummer. Restaurant, Kino, Fußballstadion. Champagner! Feuerwerk! Am besten noch mit Fotograf! Oder Video! Oder vielleicht gleich Fernsehen mit „Nur die Liebe zählt“! Da muss der Freund am besten ein Jahr lang organisieren, planen und natürlich alles strengstens geheim. Huch…

 

Empfehlenswert ist doch eher der Mut zum downsizen: Denn es gibt tatsächlich ziemlich viele coole Mädels, denen ist eigentlich völlig egal, wie und wo er sie fragt. Die Hauptsache ist doch der Antrag und die Entscheidung an sich, gemeinsam durchs Leben gehen zu wollen! Und wenn es dabei noch mit einer schönen Idee oder einem besonderen Anlass verbunden ist umso besser. Die Liebe an sich hat doch keine Show nötig, oder?

 

Also, die Herren, traut euch! Und falls ihr in den vergangenen Monaten bei jedem Stadtbummel „zufälligerweise“ vorm Ringschaufenster gelandet seid – perfekt! Dann wißt ihr ja auch gleich, was für ein Ring es werden soll – how präktisch! Noch ein heißer Tipp: Wenn eure Liebste seit Jahren beim Anblick von Tiffany-Ringen in der Frauenzeitschrift in freudiges „Aaaaaaaah“ und „Ohhhhh“ ausbricht… erraten, oder?

 

Aber liebe Herren, mein heißer Favorit für den Heiratsantragstag ist allerdings eher ein gemeinsamer Urlaub: ganz entspannt am Strand, mit besonderem Ausblick, exotische Kulisse inkusive. Die Reiseplanung übernimmt das Reisebüro, ihr müsst „nur noch“ den Ring kaufen, im Handgepäck verstauen (falls der Koffer verloren gehen sollte), einen schönen Spot auskundschaften, und fragen! Eine Flasche Sekt und zwei Gläser können im Rucksack und nach dem Antrag auch nicht schaden. Und klar, ein Tagesausflug an den Strand, auf den heimischen Berg oder zur alten Burgruine im Nachbarort passt natürlich auch.

 

Und jetzt wieder was für die Mädels: Heiratsantrag tatsächlich an Silvester oder beim Skifahren im Januar bekommen? Und ihr habt vielleicht schon mal hier und da im Internet richtig verliebt und gefühlt so „vor-verlobt“ zum Thema Heiraten reingelesen? Und jetzt merkt ihr gerade, dass eure Traumlocation im August schon seit Monaten ausgebucht ist? Keine Panik! Verlobt könnt ihr so lange sein, wie es euch passt und ihr es wollt. Auch wenn es sich immer mehr im Großstadtumfeld durchsetzt, 12 Monate oder sogar mehr zur Hochzeitsvorbereitung einzuplanen, fuktioniert das natürlich auch schneller. Oder auch länger. Beliebte Option: Standesamtlich einfach schon mal vorheiraten und dann die richtig große Sause später in Ruhe planen.

 

An alle, die jetzt frisch verlobt mit der Planung anfangen: Herzlichen Glückwunsch! Und ein kleiner Hinweis auf „10 Dinge, die Du vor der Hochzeitsplanung wissen solltest“ – viel Spaß!

 

Liebe Grüße vom Lieschen

 

 

Bild: suziscribbles via Etsy