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In meinem alten Job als PR-Beraterin war es Standard, neue Geschäftsführer nach 3 Monaten beziehungsweise 100 Tagen im Amt mit einem Interview oder Porträt in den Medien zu platzieren. Ha – mein neuer „Chef“ bekommt daher hier auf dem Blog ein kleines Feature. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Seit 111 Tagen bestimmt nämlich #babyradieschen das Leben von Lieschen und Herrn Richtig in der kleinen Hütte und bringt ordentlich frischen Wind in die Bude.

Da mich so viele liebe Menschen fragen, wie es uns denn so geht, gibt es hier für euch ein Update in Sachen Baby – los geht’s!

  • In den ersten Wochen habe ich noch nie so viel meine Kaffeetasse irgendwo vergessen / abgestellt / später wiedergefunden – daher habe ich für meinen heiligen Morgenkaffee nun einen Thermobecher besorgt.
  • Den Thermobecher habe ich mir übrigens im Baumarkt gekauft. Jup, im Baumarkt. Wir hatten da einen guten Tag und ich habe hemmungslos meinem weiterhin bestehenden Nestbautrieb nachgegeben und wollte ja eigentlich nur Farbe kaufen. Aber Baumärkte und Babys – sagen wir mal so: Man merkt, dass die Hauptkundschaft ja doch Männer sind. Einkaufswagen mit diesen Autoschalenhalter? Fehlanzeige! Also musste der Kinderwagen herhalten für die Farbdosen. Und die Bilderrahmennägel. Und die zwei neuen Fußmatten. Und den Thermobecher.
  • Für meinen täglichen Liter Tee habe ich übrigens auch Thermogläser…
  • Aber ich schweife ab, zurück zu den ersten Wochen: Die waren echt hart. Alle Mütter werden jetzt weise mit dem Kopf nicken – sowieso: Vorher hält dieser Mamaclub ja extrem dicht. Die verraten Dir ja nichts. Außer guten Tipps, die man erst hinterher rafft. Ist auch besser so, denn es gibt ja immer diese eine Tante, Nachbarin oder Supermarkt-Kassiererin, die Dir ungefragt die absoluten Horrorgeschichten aus dem Kreißsaal erzählen. Und das braucht man ja so gar nicht vorher.
  • Warum es hart war? Meine Lippen sind versiegelt, bekommt ihr erst mal alle schön eure Babys! Eines ist mir jedenfalls klar geworden: Meine Gesundheit ist total wichtig und hat ab sofort immer Vorrang. Das hatte ich in den letzten Jahren beim Vollgas geben gerne mal vergessen. Aber nur wenn es mir gut geht, geht es auch dem Baby gut. Ganz einfach.
  • Sowieso, diese Anfangszeit. Man wird ja hineinkatapultiert in eine völlig neue Welt. In der man sich dann doch erstaunlich schnell zurechtfindet und sich aber gleichzeitig immer fragt, ob das alles so richtig, wichtig und notwendig ist. Eine Welt, in der jeder eine andere Meinung hat, und man seinen eigenen Weg gehen muss. Man auf einmal so große Verantwortung trägt, man sich so um sein Kind sorgt, dass man nun endlich versteht, warum die eigene Mutter immer erst ruhig schlafen konnte, wenn man nach einer Party sicher im eigenen Bett lag.
  • Und wie ich mich gefeiert habe, als #babyradieschen friedlich schlummernd in der Wiege lag und ich das erste Mal alleine duschen gegangen bin. Um dann alle paar Minuten das Wasser anzuhalten und zu hören, ob alles okay ist. Natürlich bei offener Tür. Im Winter. (Jajaja, die Mamas nicken hier wieder eifrig mit.)
  • Apropos Party: Herr Richtig und ich, wir feiern seit November jeden Samstag wilde Sofapartys. So bis 21 Uhr. Dann schläft eigentlich immer einer von uns ein. Mittlerweile halten wir aber tapfer bis zum Ende von „Game of Thrones“ durch.
  • Natürlich immer dabei: das Babyphone.
  • „Wieso ist das so leise?! Atmet er noch?“
  • „Ich geh nur mal schnell gucken…“
  • „Oh, jetzt ist er aufgewacht.“
  • Und noch eine Feststellung: Es ist ein wenig wie mit dem Heiraten – einmal selbst erlebt, kann man so wirklich mitreden. Nur wenn man tagein, tagaus hauptsächlich nur mit Baby, Babyorga und Babysachen verbringt, muss man schon aufpassen, dass man sein Umfeld nicht nur noch mit Babytalk auf die Nerven geht. Aber dafür hat man ja nette Babydates mit anderen Muddis, die man diese viele Fragen rund ums Baby stellen kann.
  • Wie zum Beispiel: „Was hat er denn bloß?“ Hunger, volle Windel, müde oder nur eine Phase oder der nächste Wachstumsschub? Nach den ersten sechs Wochen hatten wir es aber so langsam raus, was der Kleine da von uns wollte.
  • Unser Radieschen hat irgendwie immer Wachstumsschub, der gedeiht nämlich so prächtig, dass wir mittlerweile schon Größe 68 tragen. Ist halt nen Großer!
  • Langarmbodys unter Langarmshirts sind beim Anziehen einfach die Pest.
  • Erwähnte ich schon, dass ich im lustigsten Rückbildungskurs der Welt zu Bonanza-Musik reitend auf einem Hüpfball durch den Raum gehopst bin? Knaller, ich sag es euch!
  • Bevor wir da zu zackiger 90er-Mucke ordentlich gesportelt haben, bin ich immer alleine (!) für 15 Minuten vorher zu dm gegangen. Nein, ich bekomme dafür keine Kohle – dm ist aktuell mein zweites Zuhause. Und diese 15 Minuten kurz vor Ladenschluss, wenn nur noch zwei Mitarbeiterinnen Ware verräumen, ein-zwei anderen Menschen durch die Gänge laufen, hach… diese Stille! Das war jedes Mal wie ein kleiner Kurzurlaub.
  • Mit Baby verfliegt die Zeit so schnell, ich weiß aktuell gar nicht, wo meine Tage bleiben. Die Nächte schon – haha!
  • Die magische 3-Monats-Grenze ist wirklich magisch. Seitdem finde ich einfach alles viel einfacher und unser Kleiner kann immer mehr.
  • Ob ich mein altes Leben vermisse? Ein klares JEIN! Wahrscheinlich weil ich mich noch zu gut an 8 Stunden Schlaf oder 8 Stunden ungestörtes Arbeiten ohne Unterbrechung erinnern kann ;-) Aber auch das ist schnell vergessen, wenn mich mein kleines Radieschen morgens anlächelt und vor Freude gluckst – hach… Es ist so ganz anders als vorher, aber wunderschön.

Alles in allem: läuft!

Und da ich auch nach solchen Sachen wie Hebamme, Erstaustattung, Kliniktasche und Co. gefragt werden: Ich denke, ich schreibe euch auch die Tage mal noch eine kleine Mini-Serie rund um diese Baby-Themen, da dies anscheinend so viele brennend interessiert. Und ansonsten werkel ich gerade hinter den Kulissen eifrig an einem neuen Blog-Design – das wird auch schön, juhu!

Liebe Grüße vom Lieschen

 

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